21. November 2019 – Sarah Lesch live in der Konzertfabrik Z7

Stimmungsvolle und gesellschaftskritische Lieder waren an diesem Abend mit Sarah Lesch im Z7 angesagt. Zuvor war erst einmal das Trio Coucou an der Reihe. Mit zwei  Stimmen und einer Gitarre, ja und einem großen Koffer an Instrumenten kreierten die drei Frauen aus Berlin und Leipzig einen eigenen Sound, irgendwo zwischen Pop, Jazz und Folk. Mit ihren Songs über persönliche Momente konnten sie das Publikum begeistern. Es war natürlich ein Abend mit etwas ungewöhnlichen Klängen im Z7, aber musikalisch und qualitativ auf sehr hohem Niveau.

 

Nach einem sehr kurzweiligen Set von Coucou war es dann auch Zeit für Sarah Lesch. Sie nahm die Zuhörer im Z7 mit auf eine Reise des Geschichtenerzählens, erzeugte Lacher mit Punktlandung. Sie machte sich nicht viel aus kryptischen setzen, im Gegenteil, sie nutzte banale Phrasen, wählte direkte Worte und erzeugte schon damit eine unglaubliche Stimmung. Auch ihre Songs konnten begeistern. Ein sehr gutes Beispiel für die Verbindung von Geschichte und Musik ist die Einleitung für den Song Kapitän. Mit ihrer Gitarre auf dem Schoß erzählte sie die Geschichte von Stefan Schmidt. Er hatte 2004 mit der Cap Anamur Flüchtlinge aus der Seenot gerettet, kam dafür in Italien vor Gericht und wurde noch während des Prozesses in Deutschland mit einem Preis ausgezeichnet. "Was ist denn das für eine Welt, in der man einen Preis erhält und gleichzeitig vor Gericht steht?", sang sie. Die Zuhörer waren elektrisiert und gebannt. Endgültig hatte sie die Herzen des Publikums gewonnen, als sie einen Song auf „Schweizerdeutsch“ sang. Es war eine gekonnte Verbindung aus Musik und Geschichtenerzählen, die das Konzert sehr kurzweilig machte.

Coucou

Sarah Lesch