01.  Juli 2022 – Wardruna bei Augusta Raurica – Live in Concert

Der erste Abend bei der Konzertserie im Amphitheater Augusta Raurica in Kaiseraugst bot bereits eine ausverkaufte Supershow. Passender konnte der Hauptact des Abends gar nicht sein, denn das alte römische Theater wurde mit nordischen Klängen von Wardruna verzaubert. In den Konzertabend bei strahlendem Sonnenschein wurde mit Lindy-Fay Hella gestartet. Neben ihrer Arbeit bei Wardruna zeigte sie an diesem Abend mit ihrem Soloprojekt ihr stimmgewaltiges Können. Mit einer Mischung aus geheimnisvollem Ambient-Folk, wie von Wardruna bekannt, mehr Elektronik und eine Prise düsteren Pop leitete sie diesen Abend hervorragend ein.

Seit 2021 ist Katrine Stenbekk als weitere Stimme bei Wardruna. Am heutigen Abend stand sie zusätzlich mit ihrer Band Kalandra auf der Bühne. Im April veröffentlichten sie ihr zweites Album „Kingdom Two Crowns: Norse Lands Extended Soundtrack“. Im Amphitheater breitete sich eine nordische Atmosphäre aus. Mit einer Mischung aus Natürlichkeit, verträumter Melancholie und berauschender Harmonie begeisterte die zweite Band des Abends. Maßgeblich prägte die Stimme von Katrine das Konzerterlebnis. Eine Mischung aus elfengleichem Gesang, der manchmal postrockig explodierte oder sich in weltmusikalischen Sphären mit mongolischen, arabischen und indischen Elementen austobte. Dies beschreibt die Bandbreite von Kalandra wohl definitiv am besten.

Nun war es an der Zeit für den Hauptact des Abends. WARDRUNA betraten die Bühne unter dem Jubel im ausverkauften Rund des Theaters. Nun waren auch wieder einige der Musiker beider Vorbands sowie natürlich deren Sängerinnen und Einar „Kvitrafn“ Selvik auf der Bühne. Die Songauswahl für dieses Konzert dürfte schwergefallen sein, aber sie war absolut gelungen. Das Beste wurde natürlich bis zum Schluss aufgehoben, denn ein aufwühlendes, gefühlvolles Finale in Form von „Fehu“, „Odal“ und „Helvegen“ stand an. Hierbei wurde neben vollem Einsatz aller Instrumente und allem, was klopfen und klappern konnte, auch an Lichteffekten nicht gespart. Nachdem es nach Helvegen immer noch Standing Ovations und tosenden Applaus gab, verließen die Musiker bis auf Einar die Bühne. Der Frontmann erzählte einen Schwank zu „Ragnar Lodbrock“ (den es n in „Vikings“ gab und der eventuell auch real existierte), bevor er als letzte Zugabe ganz alleine, nur mit einer kleinen Handharfe bewaffnet „Snake Pit Poetry“ zum Besten gab. Unter nochmaligem, tosendem Applaus verließ dann auch Einar die Bühne.

 

Es war ein wunderbarer Abend mit mystischen und nordischen Klängen, der bei den Fans im ausverkauften Amphitheater Augusta Raurica in Kaiseraugst mit Sicherheit keine Wünsche offenließ.

Lindy-Fay Hella

Kalandra

Wardruna

Publikum und Staff