Hämatom zelebrierten ihr 20-jähriges Jubiläum mit einem brachialen Abriss in der Konzertfabrik Z7. Doch bevor die Maskenträger die Bühne betraten, sorgten zwei starke Support-Acts für den perfekten Einstieg in den Abend. Den Auftakt machte Focus., die mit einer modernen Rock, Metalcore und Punk Mischung eine satte Ladung Energie ins Z7 feuerten. Die junge Band legte sich ordentlich ins Zeug, packte das Publikum mit wuchtigen Riffs und druckvollen Vocals und setzte mit Spielfreude und Bühnenpräsenz ein klares Ausrufezeichen. Ein gelungener Start, der die Fans direkt auf Betriebstemperatur brachte.
Danach übernahmen Engst das Zepter. Die Berliner, längst keine Unbekannten mehr in der Szene, überzeugten mit einer druckvollen Mischung aus ehrlichen Texten, packenden Refrains und mitreißendem Sound. Sänger Matthias Engst suchte ständig die Nähe zum Publikum, forderte laute Mitsingspielchen und schaffte es mühelos, eine Verbindung zur Menge herzustellen. Natürlich durfte auch das eine oder andere politische Statement nicht fehlen! Die Band bewies, dass sie live eine absolute Bank ist und bereitete die Bühne perfekt für das Highlight des Abends vor.
Mit einem gewaltigen Knall stürmten Hämatom die Bühne – und von der ersten Sekunde an war klar: Das wird kein normales Konzert, das wird eine brachiale Feier! Mit massiver Pyrotechnik, wuchtigem Sound und einer beeindruckenden Lichtshow verwandelten Hämatom das Z7 in ein Tollhaus. Auftritte im Publikum, eine grosse B-Stage und auch die Setlist ließ keine Wünsche offen: Von Klassikern wie „Fick das System“ und „Wir sind Gott“ bis zu den emotionalen Momenten aus dem aktuellen Album „Für Dich“, das dem verstorbenen Bassisten West gewidmet ist, war alles dabei. Besonders bewegend war die ehrliche und direkte Ansprache der Band, die Wests Vermächtnis weiterträgt und gleichzeitig neue Wege beschreitet.
Ein weiteres Highlight: Drummer Süd ist leider durch eine Blinddarm OP aktuell nicht mit dabei, aber Ersatz Drummer Timmi Breideband machte einen super Job und ließ sich auf einer Surfbrett-ähnlichen Konstruktion wie sonst Süd über das Publikum tragen – ein Spektakel, das für Begeisterung und lauten Jubel sorgte, die Fans wollten ihn fast nicht mehr zurück zur Bühne bringen. Die Energie auf und vor der Bühne war zu jedem Moment des Konzertes greifbar, jede Sekunde dieses Auftritts brannte sich bei den Fans ein. Hämatom haben wieder einmal bewiesen, dass sie auch nach 20 Jahren noch lange nicht müde sind. Mit einer explosiven Mischung aus Wut, Leidenschaft und unbändiger Spielfreude feierten sie ihren Geburtstag genauso, wie es sich gehört – laut, intensiv und unvergesslich! Bei den Fans dürften hier keine Wünsche mehr offen geblieben sein.