Ein Abend voller Atmosphäre, Emotionen und musikalischer Tiefe erwartete die Gäste in der Konzertfabrik Z7. Als Opener des Abends im Mini Z7 betraten Haunt the Woods die Bühne und zogen das Publikum mit ihrem facettenreichen Sound zwischen Progressive Folk, Alternative Rock und zarten Pop-Elementen sofort in ihren Bann. Sänger Jonathan Stafford überzeugte mit intensiver Bühnenpräsenz und einer Stimme, die unter die Haut ging. Die Band spannte einen emotionalen Bogen von ruhigen, fast schwebenden Momenten bis hin zu explosiver Klanggewalt – ein starker Auftakt, der auf mehr neugierig machte. Besonders der acappella performte letzte Song mitten im Publikum sorgte für einen dieser magischen Augenblicke, an die man sich lange erinnert.

Nach einer kurzen Umbaupause war es dann soweit: Weather Systems feierten in Pratteln nicht nur ein gefeiertes Debüt, sondern auch eine "Wiedergeburt". Daniel Cavanagh, vielen noch als kreativer Kopf hinter Anathema bekannt, zeigte mit dem neuen Projekt eindrucksvoll, dass er das emotionale Erbe seiner früheren Band nicht nur weiterträgt, sondern auf berührende Weise neu interpretiert. Die Stücke vom neuen Album Ocean Without a Shore wirkten wie eine persönliche Reise – tief, ehrlich, teils verletzlich – getragen von sphärischen Arrangements, feiner Dynamik und großer Musikalität. Doch richtig emotional wurde es, als Klassiker aus dem Anathema-Repertoire angestimmt wurden. Die Halle sang mit, lebte und feierte diese Songs – Gänsehaut pur bei „A Simple Mistake“, „Flying“ oder „Fragile Dreams“.

Was diesen Abend so besonders machte, war die spürbare Verbindung zwischen Band und Publikum. Danny Cavanagh wirkte bewegt ob der Resonanz und widmete seinem Bruder Vincent ein Stück, das er nun selbst sang – mit sichtbarer Ehrfurcht und tiefem Gefühl. Weather Systems gaben an diesem Abend mehr als nur ein Konzert: Sie schufen einen Raum, in dem Altes und Neues zusammenflossen, in dem Abschied und Neuanfang gleichzeitig gefeiert wurden. Für Fans von Anathema und solche, die es erst noch werden, war das ein toller Abend – und ein Versprechen, dass diese Reise noch lange nicht zu Ende ist.