Der Abend startete sozusagen „Multi Kulti“. Die Bouzouki Rocker von Tri State Corner enterten die Bühne. Eine Band, die eine bunte Mischung von Musikern aus Deutschland, Polen und Griechenland bot. Sie vermischten harte Rockmusik mit sensiblen Tönen der griechischen Bouzouki. Dieser Stil ist wohl definitiv einzigartig. Das noch nicht ganz so zahlreich anwesende Publikum nahm Tri State Corner gut auf, ließ sich aber noch nicht zu extremer Begeisterung hinreißen.
Danach folgte Cellar Darling. Stilistisch wohl grob in Richtung Eluveitie einzustufen, zeigten sie auch viel Eigenständigkeit. Dies alleine schon durch den weiblichen Gesang von Anna Murphy. So wie Anna auf der Bühne schilderte, sehen sich Cellar Darling als Geschichtenerzähler, jeder Song ist eine Geschichte. Man spürte, dass die Schweizer Band bei ihrem Vorhaben mit viel Herz bei der Sache war.
Nun folgte der letzte Bühnenumbau, dieser bot ein kleines Highlight. Die Bühne wurde kräftig für Evanescence vorbereitet und zum Schluss auch gesaugt. Eigentlich konnte einem derjenige, der den Sauger hatte ja leid tun, aber er nahm es gelassen, als der Queen Klassier „I Want To Break Free“ ertönte, die ersten schon lachten und applaudierten…. Aber als dann noch ein Spotlight an ging war die Show perfekt.
Dann war es soweit. Der Platz vor der Bühne war brechend voll. 2.800 Fans (ausverkauft) freuten sich auf das, was pünktlich 21:30 begann. Evanescence stürmten die Bühne. Eigentlich sind sie ein Phänomen, denn seit der Gründung 1995 brachte die Band gerade einmal drei offizielle Longplayer auf den Markt. Doch wie man auch an diesem Abend sah, der Erfolg der Band ist ungebrochen. Sängerin Amy Lee rief und die Fans strömten. Während des gesamten Konzerts sang die Frontfrau so leidenschaftlich und fantastisch, dass einem richtig warm ums Herz wurde.
Die restlichen Bandmitglieder waren ebenfalls sehr tight und eingespielt am Werke, vor allem Drummer Will Hunt verstand sein Handwerk extrem gut. Überhaupt war der Sound absolut gigantisch. Gesang und Instrumente waren gut gemixt, die Laustärke nicht ohrenbetäubend, es gab ordentlich Wurms im Bassbereich - im Grunde war es der perfekte Liveklang. Ein besonderes Highlight war dann auch noch ein Hochzeitsantrag auf der Bühne, was konnte ein Abend denn mehr bieten. Nach rund 90 Minuten war dann das Feuerwerk von Evanescence zu Ende, es dürften bei den Fans jedoch keine Wünsche offen geblieben sein!