15 Februar 2023 – Dying Fetus „European Tour 2023“ live im Z7

An diesem Mittwochabend war harter Sound in der Konzertfabrik Z7 angesagt. Dying Fetus, eine der extremsten und bekanntesten Death-Metal/Grindcore-Bands, hatten es sich zur Aufgabe gemacht, die Fans im wahrsten Sinne des Wortes wegzuballern! Zuvor startete der Abend aber nicht minder hart und gekonnt mit Frozen Soul. Ihre besondere Art von Death-Metal hatte weder Varianten noch Texturen. Die Riffs gingen einfach nur direkt in die „Fresse“. Mit einem 30-minütigen Set begeisterten sie die bereits früh anwesenden Zuhörer, die vom ersten Moment absolut mitgingen. So gab es schon zu Beginn den einen oder anderen Circle Pit.

Die Umbaupausen waren sehr kurz getaktet. So ging es kurz nach dem Verlassen der Bühne von Frozen Soul schon mit Cabal weiter. Sie waren noch einen rechten Tick besser, denn nun war in jedem Stück Abwechslung angesagt. Ja, es war immer noch Death-Metal aber einer mit viel Entwicklung. Ihr Programm strotzte von den verschiedensten Entwicklungen. Jeder Track fühlte sich anders an. Cobal präsentierten ein Deathcore Programm, das mehr Abwechslung bot als sonst in diesem Genre üblich. Auch hier feierten die Zuhörer bereits, als ob es kein Morgen mehr gab. Das waren schon zwei super Einheizer. Deathcore entwickelt sich weiter, und Cabal scheint bei dieser neuen Variante ganz vorne mit dabei zu sein.

Und wieder ging es Schlag auf Schlag und schon enterten Nasty die Bühne der Konzertfabrik. Nun gab es weniger Death. Ihr Programm erinnerte eher an Hardcore oder stellenweise sogar an Metalcore. Frontmann Matthias Tarnath machte eine sehr gute Arbeit. Als Erstes forderte er erst einmal die Fans, im nun schon stärker gefüllten Z7, die Lücken zur Bühne zu schließen. Gut meines Erachtens wurde dies etwas zu oft gemacht, aber zumindest mit Erfolg. Immer wieder wurden die Besucher kräftig angeheizt und von einem in den nächsten Circle Pit ermuntert. Auch sie hämmerten den Besuchern ein gut 30-minütiges Set entgegen.

Nun war es an der Zeit für den Headliner des Abends. 22 Uhr kamen Dying Fetus zum Intro „The Boys are Back in Town“ auf die Bühne. Das war dann wohl auch das ruhigste Stück bei ihrem Set. Dying Fetus hatten sich von Außenseitern zu großen Zauberern der Szene entwickelt. Als sie mit "Justifiable Homicide" loslegen, gab es im Publikum kein Halten mehr und die Fans standen die nächsten sechzig Minuten auch nicht mehr still. Es war ein straffes und dichtes, zwölf Songs starkes Set von absoluter Brutalität. Es kam mindestens einen Song von jedem ihrer acht Alben. Was das Trio aus Annapolis, Maryland hier bot, war unglaublich. Wo kam so viel Energie und Härte bei den Dreien nur her? Sie hielten die Balance zwischen Brutalität und Technik. Das war nicht einfach nur Bam-Bam-Bam Death-Metal. Dying Fetus zeigten, warum sie zu den Großen dieses Genres gehören. Hier blieben keine Wünsche offen!

Frozen Soul

Cobal

Nasty

Dying Fetus