An diesem letzten Open Air Konzert der Z7 Summer Nights wurde es sehr Mystisch in Pratteln. Klänge und Laute vergangener Zeiten wurden den Besuchern und Fans vom Heilung Konzert erlebbar gemacht. Eröffnet wurde der Konzertabend durch die Züricher Band „Oath Of Cranes“ von Ex-Celtic Frost Schlagzeuger Franco Sesa. Hier verschmolz Doom Metal mit traditioneller fernöstlicher Musik. Eine Mischung aus Mantra Gesängen tibetanischer Mönche, Glocken, Klangschalen, Hörner wurden mit dunklen Gitarrenriffs, tiefen Bässen, experimentellen Synthesizer klängen und natürlich kolossalen Rhythmen hier zu einer Soundwand vermischt. Die Musik von Oath Of Cranes war eine Form von Ritual. Besonders ins Auge stach Sänger Fabrizio Merico der als die indische Göttin Krishna auf der Bühne stand. Für viele im Publikum war dieser Opener sichtlich etwas zu hart. Für diejenigen darunter, die auch die sehr harten und düsteren Klänge liebten, genau der richtige Start und Kontrast des Konzertabends.
Nach dem Umbau war es dann an der Zeit für ein gut zweistündiges Ritual, was durch ein ganz spezielles Ritual gestartet wurde. Die Bühne wurde erst einmal geweiht und gereinigt, bevor dann die komplette Band auf der Bühne im Kreis stand und ein gemeinsames Mantra sprach. Danach wurden die Plätze eingenommen und das große Konzert begann. Es war absolutes Gänsehautfeeling ab dem ersten Trommelschlag. Kai-Uwe Faust und Maria Franz erzählten mit ihren Stimmen und den Liedern Geschichten, ließen alte Gottheiten auferstehen und versetzten die Fans in Trance. Die unterlegte Musik von Christopher Juul gab dann noch ihr eigenes dazu, er selbst bezeichnete das Genre von Heilung als "amplified history".
Auf dieser Konzertbühne war so einiges geboten. Hier verschmolzen altnordische Texte mit schamanischen Gesängen, wilden Tanzen, rhythmischen Trommeln und den Stimmen der beiden Frontleute sowie der Begleitsängerinnen Annicke Shireen, Emilie Lorentzen und Mira Ceti. Die Setlist enthielt eine tolle Mischung aus allen bisher erschienen Alben von Heilung. Besonders war natürlich hier bei jedem Song das, was auf der Bühne geboten wurde. Hier waren immer wieder Krieger und Kriegerinnen mit Schild und Speer bewaffnet, dann wieder schamanische Szenerien, es war schwer alles zu erfassen. Oft war außer der Musik nur „verzaubertes“ Schweigen zu hören, bevor am Ende der Lieder die Menge jubelte.
Ein besonders beeindruckender Song war „Traust“, bei dem die ganze Crew auf der Bühne stand. Eine der Kriegerinnen wurde von Kai-Uwe Faust an eine Speer gefesselt, während Maria und die anderen drei Sängerinnen die Geschichte der Frau erzählten, die den Tod erleiden sollte aber von Maria in ihrer Rolle „gerettet“ wurde. Wie eingangs erwähnt jeder Song jede Minute war ein Ritual. Heilung hinterließ am Ende des Konzertabends ein sichtlich beeindrucktes Publikum, welches sich der Musik hingab und das große Ritual auf sich einwirken ließ. Es war ein toller Konzertabend und ein echtes Erlebnis. Für manchen im Publikum war der Konzertabend das, was der Bandname aussagt: Heilung!